NCTE und Fazua: Innovative E-Bike-Sensoren

E-Bike oder kein E-Bike, das ist nicht mehr die Frage. Das Münchner Start-up Fazua hat einen bionischen – das heißt, mit E-Bike-Sensoren auf die Kraft des Fahrers abgestimmten – Antrieb entwickelt, mit dem man sich jeden Tag spontan entscheiden kann. Der Clou am System “Evation”: Der gesamte elektrische Antrieb lässt sich abnehmen. Das Antriebspack ist am Unterrohr angebracht und kann mit wenigen Handgriffen demontiert werden.

Um den Antrieb immer optimal auf die individuelle Kraft des Fahrers anzupassen, nutzt Fazua die magnetische Sensor-Technologie der NCTE. Dabei wird die Pedal-Achse magnetisiert und so zum „Sender“ gemacht. Mini-Sensoren, wenige Millimeter entfernt, messen berührungsfrei kleinste Veränderungen des Magnetfelds. „Das E‑Bike wird smart, erkennt, wie stark der Fahrer in die Pedale tritt und passt die elektrische Unterstützung sofort entsprechend an“, sagt Verena Graf, Vorstand der NCTE AG.

Wichtig ist dabei die Kombination der Mess-Variablen. Misst ein Drehmomentsensor etwa nur einseitig die Kraft, könnte das E-Bike trotz gezogener Bremse reagieren, beispielsweise wenn man an der Ampel steht und einen Fuß aufs Pedal stellt. Die E-Bike-Sensoren der NCTE im Fazua-Antrieb messen daher das Drehmoment auf beiden Pedalen sowie die Trittfrequenz simultan. Die Daten werden digital an die elektrische Antriebseinheit gesendet. Der Schub ist immer auf die individuelle Kraft des Fahrers eingestellt. Es entsteht ein harmonisches Fahrgefühl, ob im Straßenverkehr oder Gelände, bergauf oder bergab – bei entsprechend längerer Akkulaufzeit.

Sensorik macht das E-Bike smart

„Die E-Bike-Sensoren der NCTE sind ein wichtiger Baustein, um unseren E-Bike-Antrieb smart zu machen. Für uns war vor allem wichtig, dass die Sensoren durch ihre magnetische Technologie extrem kompakt, leicht und langlebig sind. Zudem mussten wir das Orignal-Design im Tretlager nicht verändern“, sagt Johannes Biechele, Geschäftsführer von Fazua. Das Magnetfeld der Sensoren ist – im Gegensatz zu herkömmlichen Dehnmessstreifen – langfristig stabil, wartungsfrei und unabhängig von äußeren Einflüssen. Die Technologie funktioniert auch unter schwierigsten Bedingungen, zum Beispiel bei starken Vibrationen oder Schmutz, wie bei einem Mountainbike.

Einer der ersten Kunden von Fazua war die Edel-Schmiede Pinarello, die einen Carbon-Renner mit E-Bike-Antrieb entwickelt hat. Weil sich der Antrieb ab 25 Kilometern pro Stunde entkoppelt, muss der Sportler selbst bei hohem Tempo nicht gegen das Getriebe antreten. Für Rennradfahrer war das bislang ein Hauptargument gegen den E-Antrieb. Mit dem bionischen E-Antrieb – gesteuert durch die präzisen E-Bike-Sensoren – wird ein normales Rennrad-Gefühl möglich. Lediglich bei Anstiegen oder Gegenwind gibt es elektrische Unterstützung.

Radausflug mit Leistungsmesser

Mittlerweile verkauft Fazua seinen Antrieb an zahlreiche namhafte Fahrrad-Hersteller. So bieten etwa Cube, Bianchi und Focus Modelle, in die sie den Evation-Antrieb integriert haben. Und Fazua wächst rasant: 2017 verkauften die Gründer zehnmal so viele Antriebe mit NCTE-Sensor wie noch ein Jahr zuvor. Neben Deutschland zählen Frankreich, Spanien, Italien und die Benelux-Staaten zu den verkaufsstärksten Ländern. Und einen Designpreis gab es auch schon für die Entwicklung.

Der nächste Schritt wird es sein, mit der smarten Sensorik nicht nur den E-Bike-Antrieb zu steuern, sondern auch die Tretleistung des Fahrers (angegeben in Watt) direkt zum Computer am Lenker oder auf die Smartphone-App zu funken. Gerade für Freizeitsportler spielen solche Leistungsdaten eine zunehmend wichtige Rolle. Je nach Typus des Sportlers helfen ansteigende Fitnesskurven in Apps und Analyseplattformen auch bei der Motivation und dem Steigern von Trainingserfolgen. Ob mit elektrischer Unterstützung im Fahrrad, oder ohne.

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